Es ist Ende Juni, ich habe gerade das Insektenhotel mit dem Beobachtungsfenster heruntergeholt. Ich will wissen, wie es den Mauerbienen geht. Zu meiner Überraschung sehe ich in einer der Röhren ganz viele Grillen. Wie sind die da nur reingekommen? ist mein erster Gedanke.
Gerade habe ich das Insektenhotel wieder aufgestellt. Was ist das denn? Da ist eine große schwarze Wespe. Die Wespe hat eine Grille zwischen den Beinen. Das gibt’s doch nicht! So etwas habe ich noch nie gesehen.
Berlins Tierwelt verändert sich. Auch durch den Menschen. Ein neues Insekt ist der Stahlblauer Grillenjäger. Der Grillenjäger gehört zur Familie der Grabwespen.
Aussehen und Herkunft der Grillenjäger
Der Grillenjäger ist fast so groß wie eine Gemeine oder Deutsche Wespe. Das sind die gelb-schwarzen Wespen, die bei uns an den Kaffeetisch kommen. Er ist schlanker und schwarz. Seine Flügel schimmern manchmal blau. Seine Heimat ist Nord- und Mittelamerika. Die Wespe kam in den 1960er Jahren nach Frankreich. Vielleicht mit Militärtransporten nach dem Krieg. Jetzt hat er sich auch nach Nord-Europa ausgebreitet.
Ankunft in Deutschland
Er wurde 1998 in Deutschland entdeckt. Zuerst im warmen Südwesten. Im Jahr 2017 wurde er in Berlin gesehen. Wärmere Winter haben ihm geholfen. 2020 wurde er häufig in Gärten gesehen. Erwachsene Grillenjäger sind von Juni bis September aktiv. Sie lieben blühende Pflanzen. Sie ernähren sich von Nektar und Pollen. Besonders beliebt ist die Kanadische Goldrute.
Nahrung für die Jungen Grillenjäger
Der Grillenjäger fängt Insekten für seine Jungen. In Berlin jagt er die Eichenschrecke. Er sticht die Heuschrecke und lähmt sie. Dann trägt er sie ins Nest. Die Larven fressen den Grashüpfer.
Nester und Brutkammern
Der Grillenjäger nutzt Schilfhalme für seine Nester. Auch künstliche Nisthöhlen wie Insektenhotels sind beliebt. Die Brutkammern werden mit trockenem Gras ausgekleidet. Manchmal ragt das Gras heraus. Das unterscheidet seine Nester von denen der Bienen.
Zukunft der Grillenjäger in Berlin
Ob er bleibt, ist unklar. Bisher ist die Wespe keine Konkurrenz für andere Arten. In Europa gibt es ähnliche Wespenarten. Fliegenlarven fressen manchmal die Vorräte. Man muss abwarten, wie sie sich anpasst.
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